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Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"

Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.

Aktuelles

Filmvorführung & Paneldiskussion: Silent Fallout (2023) / Oktober 2025

"Der Film vom japanischen Filmemacher ITO Hideaki „Silent Fallout“ (Leiser Fallout) taucht tief in die unerzählten Geschichten der Opfer von Atomtests in Amerika ein. 1951 begannen die USA mit Atomwaffentests auf dem Festland und setzten unzählige Bürger einer gefährlichen Strahlung aus. Mary Dickson, die in den 1950er und 1960er Jahren in einem Vorort von Utah aufwuchs, wurde Zeugin, wie ihre Mitschüler in der Grundschule an ungewöhnlichen Krankheiten und Todesfällen starben. Gleichzeitig führte Dr. Louise Reiss in St. Louis, Missouri, eine bahnbrechende Studie durch, bei der sie Milchzähne sammelte und das Vorhandensein von Strontium-90, einem radioaktiven Element, in den Körpern von Kindern nachwies, die der Strahlung in ganz Amerika ausgesetzt waren. Dies veranlasste schließlich Präsident Kennedy zu dem Beschluss, die atmosphärischen Atomtests einzustellen. Mit Berichten von Betroffenen aus erster Hand und Interviews mit Wissenschaftlern will Filme-macher Ito mit seinem Film das Bewusstsein für das gravierende Problem der Strahlenvergiftung und der nuklearen Verseuchung in den USA und weltweit schärfen."   (ICAN)

Zeit: 9.10.2025 19:00 Uhr
Ort: ACUDkino Berlin
Adresse: Veteranenstraße 21, 10119 Berlin

Links: https://www.icanw.de/termine/filmvorfuehrung-paneldiskussion-silent-fallout/
https://2025forum.nuclearabolitionjpn.com/en/speaker/1169/
https://www.riverfronttimes.com/news/japanese-filmmaker-creating


Art and Activism in the Nuclear Age (2023)

"This book explores the contemporary legacy of Hiroshima and Nagasaki following the passage of three quarters of a century, and the role of art and activism in maintaining a critical perspective on the dangers of the nuclear age.

It closely interrogates the political and cultural shifts that have accompanied the transition to a nuclearised world. Beginning with the contemporary socio-political and cultural interpretations of the impact and legacy of the destruction of Hiroshima and Nagasaki, the chapters examine the challenges posed by committed opponents in the cultural and activist fields to the ongoing development of nuclear weapons and the expanding industrial uses of nuclear power. It explores how the aphorism that "all art is political" is borne out in the close relation between art and activism." (Routledge) 

Link: https://www.routledge.com/Art-and-Activism-in-the-Nuclear-Age


Ogawa Akihiro: Antinuclear Citizens. Sustainability Policy and Grassroots Activism in Post-Fukushima Japan (2023) - Rezension

"Ogawa presents himself as a reflexive scholar-activist, whose conviction that “life with [nuclear power] is not sustainable” (p. 18) and that “humans and nuclear power cannot coexist” (p. 17, repeated on p. 208) shapes his analysis. His work pushes us to recognize the importance of ordinary citizens’ contributions, even within technocratic policy domains dominated by government and business interests. While Ogawa argues that “grassroots civic action has shifted national and global agendas” (p. 9), his case studies also illustrate the significant constraints imposed by domestic and international institutions." (Daniel Aldrich)

Rezension zu: Ogawa, Akihiro: Antinuclear Citizens. Sustainability Policy and Grassroots Activism in Post-Fukushima Japan. Stanford 2023 , ISBN 9781503635401, in: Connections. A Journal for Historians and Area Specialists, 06.06.2025

Link: https://www.connections.clio-online.net/publicationreview/id/reb-150301


FUKUSHIMA ARCHIV: Materialsammlung zur Veröffentlichung 'Sayonara Atomkraft' (Andreas Singler) im Archivzentrum der Goethe-Universität Frankfurt

"Im Zeitraum von 2012 bis 2017 hat Herr Andreas Singler kurz nach der Fukushima-Katastrophe eine Reihe von Flyer, Broschüren, Plänen, Verlautbarungen und Presseausschnitten von staatlichen und nicht-staatlichen Stellen gesammelt. Diese waren die Grundlage für seine Veröffentlichung 'Sayonara Atomkraft. Proteste in Japan nach Fukushima. Reportagen, Interviews, Übersetzungen 2012 bis 2017'. Im März wurden diese Unterlagen, etwa 1 Regalmeter vom Umfang her, über das Institut für Japanologie an das Archivzentrum der Universitätsbibliothek Frankfurt abgegeben.

In Kooperation mit dem Institut für Japanologie und unter Anleitung des Archivzentrums haben insgesamt über 20 Studentinnen und Studenten der Japanologie über das Wintersemester 2023/2024 und das Sommersemester 2024 die Unterlagen sortiert, konservatorisch bearbeitet, verzeichnet und so für die Öffentlichkeit erschlossen. So wurden 75 Einheiten gebildet, die unter der Bestandssignatur Sa 9 in Arcinsys recherchierbar sind." (Universitätsbibliothek / Archivzentrum)

Link: https://www.ub.uni-frankfurt.de/archive/fukushima-archiv.html


Rückblick: Eine Dokumentation schwerer Verstrahlung - Ouchi Hisashi

"30. September 1999, Kernbrennstofferzeugungsanlage JCO in Tokaimura, nordöstlich von Tokio. Ein Sommertag. Drei Arbeiter sind damit beschäftigt, ein Urangemisch in einen Trichter zu kippen. Für Hisashi Ouchi ist es das erste Mal. Er hält den Trichter, durch den die Lösung geschüttet wird. Beim siebten Eimer, dem letzten, hören sie einen lauten Knall, begleitet von einem blauen Licht. Dieses so genannte Tscherenkow-Licht wird sichtbar, wenn die Kritikalität erreicht wird. Im Moment dieser Kernspaltungs-Kettenreaktion bohren sich Neutronenstrahlen, die mächtigste Form radioaktiver Energie, durch ihre Körper. Ouchi läuft in die Umkleidekabine, erbricht sich und verliert kurz das Bewusstsein."

Links: https://www.derstandard.at/story (Sigrid Schamall, 26. September 2011)


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