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Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"

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"Deutschland schaltet ab": Ein ARD-Bericht zum Atomausstieg

"Die Autoren haben die Folgen der deutschen Energiepolitik für den Industriestandort Deutschland untersucht, für die Entwicklung des Strompreises und die Stabilität unserer Stromnetze. Die Dokumentation veranschaulicht auch die Situation im Ausland, wo viele Länder an Atomenergie festhalten und an neuen Reaktortypen forschen." (ARD, 12. März 2023)

Links: https://programm.ard.de/TV/daserste/deutschland-schaltet-ab/eid_281064000896276
https://www.deutschlandfunk.de/antworten-zum-endgueltigen-ausstieg
https://www.tagesschau.de/thema/atomausstieg/


Sakamoto Ryûichi 坂本龍一 (17. Januar 1952-28. März 2023)

Am 28. März ist der bekannte Musiker Sakamoto Ryûichi gestorben; er hatte schon länger an einer Krebserkrankung gelitten, der er nun erlag.

Neben seinen Aktivitäten als Komponist und anderen vielfältigen künstlerischen und publizistischen Unternehmungen, hatte sich Sakamoto immer wieder als engagierter Aktivist bei Umweltfragen in den öffentlichen Diskurs eingebracht bzw. mit seinen Wortmeldungen - nicht zuletzt durch seinen Status als global player und sein internationales Ansehen - Öffentlichkeit hergestellt.

Er war einer der ersten, die sich zur Dreifachkatastrophe von Fukushima äußerten. Zusammen u.a. mit Ikezawa Natsuki (*1945) edierte der Musiker eine Essaysammlung unter dem Titel Datsugenpatsu-shakai wo tsukuru 30nin no teigen (Dreißig Argumentationen für eine atomfreie Gesellschaft, 2011), die sich mit dem Erdbeben, dem Tsunami und der Bedrohung durch die atomare Verstrahlung auseinandersetzte.

Zuletzt hatte er sich noch gegen ein großes Bauprojekt ausgesprochen, mit dem zahlreiche Bäume in der Metropole fallen sollen. In einem Brief an Koike Yuriko, Gouverneurin von Tokyo, verlieh er seinen Bedenken gegen die Pläne Ausdruck, die vorsehen das orts- und zeitgeschichtlich relevante Jingu Stadion und das Prinz Chichibu Rugby Spielfeld abzureißen, um dort 2036 einen Hochhauskomplex zu errichten.

Links: https://english.kyodonews.net/news/2023/03/f4f421a9fd96-composer-ryuichi-sakamoto-calls-for-stop-to-jingu-redevelopment-plan.html
https://www.vogue.co.jp/article/lifestyle/ryuichi-sakamoto-social-activism
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1171363.ryuichi-sakamoto-ryuichi-sakamoto-geht-mit-neuem-album.html
https://www.srf.ch/kultur/musik/japanischer-musiker-verstorben-ryuichi-sakamoto-technomusiker-soundtrack-komponist-musikgenie


Ab Mitte April 2023 geschlossen: Kernkraftwerk Isar 2

"Sobald der Rückbau konkret begonnen habe, gebe es kein Zurück mehr. Bis 2040 soll von Isar 2 und dem 2011 still gelegten Meiler Isar 1 nichts mehr zu sehen sein. Kosten für den Rückbau: rund 2,2 Milliarden Euro."

"Insgesamt seien mit den Meilern Isar 1 (Betrieb seit 1979) und 2 (in Betrieb genommen 1988) in den vergangenen 44 Jahren 600 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt worden."

"Greenpeace-Energieexpertin Saskia Reinbeck sagte: "Die Reaktorblöcke Isar 1 und 2 haben über die Jahre 1670 Tonnen hochradioaktiven Müll produziert."" (Heise, März 2023)

Links: https://www.heise.de/news/Kernkraftwerk-Isar-2-vor-dem-Aus-Rueckbau-kostet-2-2-Milliarden-Euro-8233048.html

https://www.br.de/nachrichten/bayern/glauber-zu-isar-2-schicken-einen-kerngesunden-in-den-ruhestand,TZtmy6b

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/isar-2-leck-akw-reserve-strom-100.html


Nuclear Waste - Ein Schweizer Blog zur Atommüllentsorgung und Nukleargeschichte

"Seit dem Jahr 1969 betreibt die Schweiz Kernkraftwerke, und seit der Gründung der Nagra 1972 besteht ein offizielles Programm zur Beseitigung der dabei entstehenden radioaktiven Abfälle in einem geologischen Tiefenlager (sog. “Endlager”) in der Schweiz. Dieses Programm startete im Jahr 1978 mit dem “Entsorgungsnachweis 1985” und ist heute beim “Sachplan nukleare Entsorgung” angelangt, mit Fortschritten und Rückschritten. Aber immer mit einer Konstanten:

Nie ging es bei der Umsetzung des Programms zur nuklearen Entsorgung in der Schweiz einzig um eine ehrliche, möglichst sichere und dauernde Lösung. Immer standen auch andere Prioritäten verdeckt im Hintergrund und bestimmten den laufenden Prozess."

Links: https://www.nuclearwaste.info/about/
https://www.nuclearwaste.info/die-geologie-hat-ueberhaupt-nichts-gesagt-gesprochen-hat-die-nagra/
https://nagra.ch


Rezension zu Frank Uekötter: Atomare Demokratie. Eine Geschichte der Kernenergie in Deutschland (2022)

Das Projekt der Nukleargeschichte entfaltet sich in den letzten Jahren.

Mit dem Band "Atomare Demokratie. Eine Geschichte der Kernenergie in Deutschland", der mit einem abschließenden Kommentar im Format eines durch die Publikation - naturgemäß - unterbrochenen Zeitzeugenschaftprotokolls veröffentlicht wurde, liegt ein weiterer Baustein vor.

Eine Rezension, verfaßt von Stephen Milder erschien jüngst bei H-Soz-Kult.

Zitat: "Denn Uekötter versteht die „nukleare Kontroverse in der Bundesrepublik“ als „Diskursprojekt, in dem Menschen mit unterschiedlichen Meinungen miteinander redeten und damit einen mühsamen gesamtgesellschaftlichen Lernprozess initiierten“ (S. 101). Diese Interpretation bildet die wichtigste Stütze für seine Behauptung, dass dieses Diskursprojekt eine „Erfolgsgeschichte der bundesdeutschen Verhandlungsdemokratie“ (S. 10) sei."

Links: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-128456
https://www.steiner-verlag.de/Atomare-Demokratie/9783515132572


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